Ein Schub für »Laborfleisch«

1,9 Mrd. US-$ Risikokapital sollen 2021 in die Entwicklung von »Laborfleisch« geflossen sein; über 100 Unternehmen sollen sich mit tatkräftiger Hilfe der großen Lebensmittelkonzerne mit solchen Zell­kulturen befassen. Mitte November hat die Goldgräberstimmung einen weiteren Schub bekommen: Erstmals hat die US-Lebens­mittelbehörde einem Unternehmen (dem Startup Upside Foods) bescheinigt, ihr »Hähnchenfleisch« sei unbedenklich für den Verzehr. Dem müssen zwar noch weitere Genehmigungen folgen, aber eine Marktzulassung scheint nicht mehr weit entfernt zu sein. Auch in Europa dürften die ersten Zulassungsanträge in absehbarer Zeit gestellt werden. In den Niederlanden sollen aus einer neuen Produktionsanlage des Pionierunternehmens Mosa Meat demnächst Mengen kommen, die über den Labormaßstab hinausgehen. Offen ist dabei die Frage, ob sie (nach einer Genehmigung) überhaupt unter der Bezeichnung »Fleisch« verkauft werden dürfen. Auch die Umweltbilanz ist kritisch, denn die Herstellung von »Kulturfleisch« fordert extrem viel Energie.

Foto: Mosa Meat