Ambitionierte dänische Zukunftspläne
Freilaufhaltung, Klimaneutralität, ungekürzte Schwänze – das sind zentrale Ziele für die dänische Schweinehaltung der Zukunft. Präsentiert hat sie zuletzt der Schweinesektor. Einerseits werden so die gesellschaftlichen Erwartungen berücksichtigt. Andererseits soll durch entsprechende Maßnahmen die Position der dänischen Schweinebranche im weltweiten Wettbewerb verteidigt bzw. ausgebaut werden sowie ein hoher Einfluss auf künftige Produktionsbedingungen sichergestellt werden.
Die Zahl der dänischen Schweinebetriebe ist von fast 30 000 im Jahr 1990 auf rund 3 000 im Jahr 2020 zurückgegangen. Das könnte ein Horrorszenario sein, aber in diesem Fall ist es ein Strukturwandel, durch den mit weniger Betrieben bei aktuellen Preisen eine Erhöhung des Exportvolumens um umgerechnet 2,55 Mrd. € erreicht wurde. Die Ausrichtung auf Lebensmittelsicherheit und Fleischqualität hat den dänischen Erzeugern Zugang zu weltweit über 100 Märkten verschafft. Diese Position soll durch weitere Optimierung bei Tierwohl, Klimaschutz, Nachhaltigkeit etc. sowie durch höhere Kompetenzen auf allen Ebenen ausgebaut werden.
Ab 2023 sollen neue Stallungen durchgängig mit nachhaltigen Gülletechnologien gebaut werden. Dadurch können die Emissionen pro kg Schweinefleisch um 6 bzw. (bei Biogaserzeugung aus Dung) 12 kg CO2 reduziert werden. Für neue Stallungen trächtiger Sauen werden Freilaufhaltungssysteme empfohlen. Ein gleitender Übergang soll hohe Überlebensraten der Ferkel gewährleisten, da Freilaufhaltung speziell geschultes Personal und Wissensvermittlung erfordert. Außerdem wird so die ökonomische Belastung der Landwirte durch die erforderlichen Investitionen berücksichtigt. Sobald ein entsprechendes Modell steht, sollen Landwirte, die auf Schwanzkupieren verzichten, entsprechend entschädigt werden. Von 2025 bis 2028 soll die Zahl der ungekürzten Schwänze jedes Jahr verdoppelt werden. Bei erfolgreicher Umsetzung dieses Ziels wäre Dänemark beim Tierwohl in großen Produktionsbetrieben ein europäischer Vorreiter.
