Automatisierung und Digitalisierung im Fokus

GEA. Neben dem DLG-prämierten „AutoDry“ und der Partnerschaft mit N2 Applied (DLG-Mitteilungen 11/22 und 12/22) gab es aus dem Hause GEA noch weitere spannende Neuheiten auf der EuroTier zu sehen:

Autonomer Fütterungsroboter GEA DairyFeed F4500. Damit verfolgt der Hersteller konsequent den Fokus auf Automatisierung und digitale Lösungen. Der neue Fütterungsroboter soll Milchviebetriebe dabei unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck sowie ihre Betriebskosten zu reduzieren und gleichzeitig die Flexibilität auf dem Betrieb zu erhöhen. Der DairyFeed F4500 kann mehrere Tiergruppen gezielt mit dem richtigen Futtermix versorgen. Gleichzeitig reduziert er mithilfe innovativer Sensortechnik die Futtermittelverschwendung auf ein Minimum. Der Fütterungsroboter fährt dabei rein elektrisch und kann mit erneuerbaren Energien aufgeladen werden. Für die Installation sind keine größeren Umbauten im Betrieb nötig und auch die Futterküchen können beliebig positioniert werden. Sind die Bunker entsprechend gefüllt, übernimmt der Roboter die komplette Folgearbeit: Präzise wiegt er für jede Tiergruppe den optimalen Mix inklusive der gewünschten Zusätze ab, mischt und füttert ihn zu den gewünschten Zeiten. Der perfekte Mix sowie die optimalen Portionsgrößen und Fütterungsfrequenzen verbessern schließlich die Leistung sowie das Wohlergehen der Kühe und verringern gleichzeitig den CO2-Ausstoß. Verschiedene Sensoren ermöglichen es dem Roboter außerdem, Futterreste, Mischqualität und Futterzusammensetzung zu messen und so automatische Anpassungen der Fütterungsroutinen und Berichte vorzunehmen.

Der Roboter ist mit dem GEA DairyNet Herdenmanagementsystem verbunden und lässt sich dabei jederzeit bequem von Mobilgeräten aus überwachen sowie steuern. Das ermöglicht Betrieben nicht nur eine maximale Flexibilität in den Arbeitsabläufen. Der GEA DairyFeed F4500 wird im vierten Quartal dieses Jahres zunächst in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Schweden erhältlich sein, die weltweite Einführung erfolgt sukzessive im Jahr 2023.

Konventionelles Melken wird digital. Gemäß seinem Motto „Next Generation Farming“ kündigte GEA auf der EuroTier Neuheiten im Bereich konventionelles Melken an. Im Fokus steht vor allem die Digitalisierung und Vernetzung der konventionellen Lösungen. So gab GEA erstmals Details zum neuen Melksteuergerät DairyMilk M6750 bekannt. Dieses ist mit dem Herdenmanagementsystem GEA DairyNet verbunden und bietet damit umfangreiche digitale Services in Echtzeit und per Fernzugriff. Die Benutzeroberfläche basiert auf einem sprachneutralen Konzept mit intuitiver Bedienung. Auf dem Terminal am Melkplatz zeigen vier Leuchtflächen durch unterschiedliche Farben den Status des laufenden Melk-/Spülvorgangs sowie Alarme an. Ein modulares Produktdesign ermöglicht es den Betrieben, den Umfang an Funktionen individuell auszuwählen. Weitere Funktionen können später problemlos nachgerüstet werden. Dank der zugehörigen Software sowie der Plug & Play-Hardware lässt sich das System schnell konfigurieren und installieren. Die Markteinführung von GEA DairyMilk M6750 erfolgt zunächst für das neue Melkkarussell T8600 und für den bereits etablierten DairyRotor T8900. Für alle weiteren konventionellen Melksysteme wird das Retrofit auf globaler Ebene in Verbindung mit GEA DairyNet sukzessive erhältlich sein.

Apropos der DairyRotor T8600: GEA kündigte auf der EuroTier ebenfalls das neue Melkkarussell an. Ausgestattet wird dieser neue Außenmelker mit der zukünftigen Generation der Melksteuergeräte DairyMilk M6750. Durch die Anbindung an GEA DairyNet wird es das erste konventionelle GEA Melksystem sein, dessen Komponenten und Prozesse übergreifend digital vernetzt sind. Damit werden umfangreiche Services in Echtzeit sowie per Fernzugriff möglich sein. Eine tägliche Systemwartung und kleine Instandhaltungsarbeiten können beim neuen GEA DairyRotor T8600 auch während des Melkens durchgeführt werden, ohne den Prozess zu unterbrechen. Durch den modernisierten, modularen Aufbau des Melksystems und seiner Komponenten können Betriebe problemlos von zukünftigen Upgrades in der Soft- und Hardware profitieren. Zudem erhöht sich der Installations- und Wartungskomfort für Händler und Servicetechniker durch die modulare Gestaltung erheblich.

Der GEA DairyRotor T8600 ist als flexibler Allrounder mit einer Melkplatzanzahl von 28 bis 120 konzipiert. Eine “Zweite Runde“-Funktion ermöglicht dabei das erneute Überprüfen einzelner Tiere auf dem Karussell, während der laufende Melkvorgang für die gesamte Herde ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Je nach Auslegung der Anlage bietet der T8600 außerdem ein umfassendes Ausstattungspaket für eine wirtschaftliche Betriebsweise mit nur einem Melker. Der je nach Kuhgröße justierbare Eingangsbereich und das schlanke Melkplatzdesign wirken sich positiv auf den Tierkomfort und einen sicheren, schnellen Tierwechsel aus. Der neue GEA DairyRotor T8600 wird ab dem ersten Quartal 2024 zunächst im europäischen Markt erhältlich sein.