Biodiesel. Corona drückt in der EU auf Erzeugung und Verbrauch
Der Biodieselmarkt in der EU ist durch die Coronapandemie unter Druck geraten. Wie die EU-Kommission kürzlich mitteilte, brach der Verbrauch in der EU-27 im zurückliegenden Jahr um 2,3 Mio. auf 16,5 Mio. t ein. Die Menge des EU-weit erzeugten Biodiesels ging um 0,5 Mio. auf 15 Mio. t zurück. Das beim Binnenverbrauch verzeichnete Minus verringerte auch die Zukäufe am Weltmarkt. Diese sanken ebenso wie Eigenerzeugung um 0,5 Mio. t auf insgesamt 4,1 Mio. t. Trotz des Rückgangs übertraf diese Menge den Fünfjahresschnitt um 1,5 Mio. t.
Dass 2020 nicht nur in der EU, sondern auch weltweit weniger Kraftstoff verfahren wurde, schlägt sich auch in der Exportstatistik der Staatengemeinschaft nieder. Demnach sanken die Verkäufe in Drittländer um 300 000 auf 1,9 Mio. t Biodiesel, mehr als 90 % davon in Form reinen Biodiesels. Zugleich wuchsen die in der EU-27 auf Vorrat liegenden Biodieselmengen um 1 Mio. t an.
In Deutschland endete das Jahr 2020 mit einem deutlichen Plus beim Biodieselabsatz. Die ausgewiesenen 3 Mio. t übersteigen den Vorjahreswert um ein Drittel. Wie groß der Anteil an rapsbasiertem Biodiesel ist, lässt sich aber nicht sagen: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterscheidet bei der Datenerhebung nicht zwischen Fettsäure-Methylester und hydrierten Pflanzenölen (HVO).
Gleichzeitig überstiegen die Ausfuhren von Biodiesel und Biodieselbeimischungen mit 2,27 Mio. t den erst 2019 verzeichneten Rekordwert noch einmal leicht. Mit fast 2 Mio. t machen andere Mitgliedstaaten 86 % aller Exporte aus. Der Handel Deutschlands mit Ländern außerhalb der EU-27 beschränkte sich zuletzt vornehmlich auf drei Destinationen: die USA, die Schweiz und das Vereinigte Königreich.
