»Kratz’ mich mal«

Rotierende oder auch feste Bürsten für Kühe gehören in einem gut ausgestatteten Milchviehstall inzwischen zum Inventar. Ist es doch bekannt, dass diese maßgeblich zum Wohlbefinden der Tiere beitragen.
Forschungen an der Universität in British Columbia, Kanada, haben nun gezeigt, dass auch Kälber und jüngere Rinder sich sofort für Bürsten interessieren. Sie nutzen diese zum Scheuern, sobald sie die Möglichkeit dazu erhalten. Tiere, die keinen Zugang zu Bürsten haben, reiben sich stattdessen häufig an Kanten von Trögen oder an Gittern und Stallwänden, was zu Verletzungen führen kann.
In den Untersuchungen dienten die Bürsten den Färsen in erster Linie zur Fellpflege, aber interessanterweise wurden sie auch ausgiebig mit dem Maul untersucht. Das kanadische Forscherteam folgerte daraus, dass zum einen die Bürsten für das Tierwohl von Kälbern und Rindern aller Altersstufen von Bedeutung sind. Zum anderen seien Möglichkeiten zur oralen Beschäftigung von Rindern in Studien bisher vernachlässigt worden. Diese sollten weiter erforscht werden, da sich damit vermutlich das Scheuern und Lecken der Tiere an Gegenständen der Stallausrüstung vermeiden und stereotype Verhaltensweisen wie das Zungenrollen reduzieren lassen.

Foto: DeLaval