Milch. Erfassung auf Vorjahresniveau – aber für wie lange?
Seit dem Juli 2024 hängt die monatliche Milchanlieferung in Deutschland hinter den entsprechenden Vorjahreswerten hinterher.
Von März 2024 bis März 2025, neuere Daten lieferte die offizielle Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bei Redaktionsschluss nicht, baute sich ein Minus von 444 000 t Rohmilch auf. Prozentual sind das eher geringe 1,3 %. Allerdings nahm der Abwärtstrend kontinuierlich zu, der Mangel machte sich über den Winter zunehmend bemerkbar.
Gemildert werden die Folgen dieser Entwicklung durch das saisonal steigende Milchaufkommen, das im Mai seinen Höhepunkt erreicht. Dass sich die Rohstoffversorgung etwas bessert, darauf deutet schon der langsame Abwärtstrend des Rohstoffwerts Milch hin. Der wird vom Institut für Ernährung und Ernährungswirtschaft (Ife) aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelt und befindet sich im langsamen Sinkflug. Im April sank er erstmals seit dem vergangenen September unter die Marke von 50 Ct/kg zurück. Hintergrund ist nach Einschätzung des Verbands der Milcherzeuger Bayern (VMB) das durchwachsene Geschäft mit Magermilchpulver, das zuletzt geprägt war unter anderem durch das Geschehen rund um die Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei, und von der willkürlichen US-Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die zu Unsicherheit an den Märkten führt.
Der Abwärtstrend des Rohstoffwerts Milch ist ein Indikator dafür, dass auch die Erzeugererlöse in den kommenden zwei bis drei Monaten etwas nachgeben werden. Hinzu kommt: Zuletzt näherten sich die von den inländischen Erzeugern an die Molkereien gelieferten Mengen mehr und mehr dem Vorjahresniveau an. Darauf lassen die von der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) ermittelten vorläufigen Daten zur Milcherfassung schließen. Demnach fiel das Milchaufkommen insgesamt in den ersten vier Monaten 2025 zwar fast 2 % kleiner aus als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig lag die wöchentlich angelieferte Milchmenge in Deutschland Anfang Mai, also kurz vor dem Saisonhoch, über der Vorjahreslinie.
Ob das so bleibt, muss sich vor dem Hintergrund der anhaltenden Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands und den damit verbundenen Folgen für die Grünfuttererzeugung noch zeigen. Schon Mitte Mai kamen Berichte darüber auf, das einige Wettermodelle einen heißen und trockenen Sommer erwarten lassen.
Auch AHL ist nicht mehr so viel günstiger als KAS. In Frankreich, dem wichtigsten AHL-Markt, kostet 30 er Ware zwischen 290 und 295 €/t ab Tanklager in Rouen oder im Seehafen.